Schütze die Flamme – Akademie der Straße

Freitag, 4. Juni 2021 – 11:00 bis 16:30 Uhr

Aktion zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys

von der Mobilen OASE & Die Wüste lebt! in Kooperation mit der Färberei

Livestream:
Der Fackellaufs in Form einer Demonstration wird live gestreamt auf www.stew.one von 11:00 bis 14:30 Uhr.

»Und in dem Bild sah ich eine Fackel, sah ich eine Flamme, und ich hörte ›Schütze die Flamme!‹« sagte Beuys in seiner berühmten Rede zur Entgegennahme des Wilhelm-Lehmbruck-Preises 1986, wenige Tage vor seinem Tod. Dieses »Schütze die Flamme« war für Beuys der entscheidende Impuls, seine »Soziale Plastik« zu entwickeln, »zur Umgestaltung des sozialen Ganzen«.

Die Mobile OASE/Die Wüste lebt! nimmt diesen Gedanken auf und bringt Beuys‘ Flamme in die pandemische Stadt. Im Beuys‘schen Sinne rückt das Projekt den gesellschaftspolitischen Charakter in den Mittelpunkt und hat ihre Aktion konsequenterweise als Demonstration angemeldet.

Im menschenleeren Stadion am Wuppertaler Zoo wird die Fackel entzündet. 20 Staffel-Läufer:innen tragen sie durch die Wuppertaler Talachse über 10 km von West nach Ost. Die meisten von ihnen stammen aus dem Stadtteil Oberbarmen: Junge, Alte, Einheimische und Migrant:innen, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit und ohne Prominenz.

Im Olympiajahr 2021 kreuzt das Kollektiv Beuys‘ Kunstbegriff mit der Idee des »Schneller-Höher-Stärker« und hebt das Pathos, das jedem Fackellauf innewohnt, auf. Die Staffel-Läufer:innen reichen die Flamme weiter und bringen sie aus der Arena auf die Agora, den Berliner Platz, dem zentralen Markt-, Aktions- und Begegnungsplatz des Wuppertal-Oberbarmen. Hier, in der »Akademie der Straße« muss sie sich bewähren, Beuys‘ Idee »zur Umgestaltung des sozialen Ganzen«.

Auf dem Berliner Platz wird die Demo/Fackellauf auf Monitoren als Livestream übertragen. Sie mündet in eine lebendige soziale Situation: Bewohner:innen stellen sich selbst aus; Alltagsexpert:innen klären auf, es werden Videos von Interventionen und Aktionsrelikte gezeigt. Die »Soziale Plastik« im Praxistest unter den Bedingungen von Oberbarmen, Wuppertal. Herzlichen Glückwunsch, Joseph!

Zum Kollektiv Mobile OASE & Die Wüste lebt!

Die Mobile OASE ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt im öffentlichen Raum, ein Forschungslabor im Quartier.
Mit ungewöhnlichen Aktionen unterbricht es seit Jahren die Routinen des Alltags im Osten von Wuppertal und
spielt mit den Menschen durch, wie das Leben noch aussehen könnte. Es fragt nach ihrer Expertise des Überlebens,
legt Ressourcen und Potentiale frei und inszeniert Begegnungen. Als Akademie der Straße bedient es sich
verschiedenster Verfahrensweisen: Intervention, Performance, Dokumentarisches Theater, Fotografie, Oral History,
Video, Installation, Stadtspaziergänge, Straßenchor, Karawanen, Live-Sender, Pop-Up-Studios, Offene Lesebühnen,
Artists Lecture, Hörsaal im Freien. 2013 in Wuppertal-Wichlinghausen gegründet, seit 2015 mobil in Wuppertal-
Oberbarmen und dem Rest der Stadt unterwegs. Seit 2018 Keimzelle und Hauptkooperationspartner von Die Wüste
lebt!, einem Modellprojekt des Bundes im Rahmen von Utopolis — unter der Trägerschaft der Färberei, Wuppertal.

Web:
https://www.wuppertal.de/microsite/Beuys-Performancefestival_/Kuenstlerische_Projekte
• Mobile Oase auf Facebook: www.facebook.com/mobileoase
• Mobile Oase auf Instagram: www.instagram.com/mobileoase/
• Die Wüste lebt! auf Instagram: www.instagram.com/die_wueste_lebt/

Team:
• Idee, Künstlerische Leitung & Performance / Roland Brus, Daniela Raimund
• Konzeptionelle Mitarbeit / Uwe Schorn, Hans Neubauer
• Produktionsleitung / Uwe Peter, Anni Roolf
• Ausstattung / Daniela Raimund, Uwe Schorn, Roland Brus
• Video & Dokumentation / Uwe Schorn
• Fotografie / Daniela Raimund
• Technik & Livestream / Björn Vilhelmsson, Vilma Rental

Pressekontakt:
Anni Roolf / anni.roolf@dezentrale.eu / 0179 4581509

Ein Projekt von und in Kooperation mit


Das Kulturbüro der Stadt Wuppertal veranstaltet vom 3. bis 6. Juni 2021 Performancefestival, das sich wissenschaftlich und künstlerisch mit der Wirkkraft der Kunst von Joseph Beuys auf performative Tendenzen in der Gegenwartskunst auseinandersetzt.

Gerade im performativen Bereich hat Joseph Beuys der zeitgenössischen Kunst entscheidende Impulse verliehen. So führt das Performancefestival internationale sowie lokale Künstler*-innen(-kollektive) zusammen, deren Arbeit unterschiedlichste Berührungspunkte zur Aktionskunst von Beuys aufweisen. Das Festival findet an verschiedenen Orten in Wuppertal statt und bietet somit der flüchtigen Kunstform des Performativen als einziger Veranstalter des Beuys-Jubiläumsjahres eine Plattform. Wissenschaftliche Vorträge untersuchen die Besonderheiten der Aktionskunst von Beuys und insbesondere ihre aktuelle künstlerische Rezeption.
Gefördert im Rahmen von beuys 2021. 100 jahre joseph beuys